Das gestohlene Jesuskind Verfasser unbekannt Die schönste Krippe dieser Welt ist in der Kirche aufgestellt. Maria, Josef, Ochs und Rind inmitten drin das Jesuskind. Kurz nach dem zweiten Weihnachtstag trifft den Herrn Pfarrer fast der Schlag, wird käsebleich vor grossem Schreck, das süsse Jusulein ist weg. Fort, gestohlen und geraubt von Kirchenräubern unerlaubt. Der Mesner ist auch sehr entsetzt weil stark die Heiligkeit verletzt. Die beiden sorgen sich mit Bange jetzt dauert es bestimmt nicht lange, bis auch der Josef wird gestohlen und Gauner die Maria holen. Und sie beschliessen aufzupassen den Übeltäter frisch zu fassen. Der Pfarrer will im Beichtstuhl sitzen das Brillenglas an schmalen Schlitzen. Der Mesner beim Altar verkroch spickt durch ein kleines Astguckloch. Sie warten ganz mucksmäuschenstill und wie es Gottes Weisheit will, öffnet sich sacht die Kirchenpforte. Ein kleiner Bub erscheinet dort,schiebt seinen Roller vor sich her das Jesuskind liegt hinten quer,Über dem Schutzblech hängend nur halb festgemacht mit einer Schnur. Der Pfarrer eilet flugs geschwind zum Buben mit dem Jesuskind. Was fällt dir ein, hört man ihn fragen, willst du mir gleich die Wahrheit sagen? Der Knirps mit seinen blonden Locken erwidert freiweg unerschrocken. Was man verspricht man halten soll und er erklärt fast andachtsvoll, ich habe schon vor ein paar Wochen dem Jesuskindlein fest versprochen: Wenn es am Christtag an mich denkt mir einen schönen Roller schenkt, darf es zusammen mit mir flitzen und hinten auf dem Schutzblech sitzen. Ich werde nicht vom Roller steigen, dem Jesuskindlein alles zeigen, dann kann es Abwechslung bekommen vom Heugeruch und Überfrommen und frische Luft und Spass juhu und rote Bäckchen noch dazu.